Ziegen-Transport

 

Der Transport von Ziegen ist im Tierschutzgesetz speziell geregelt. Er stellt eine erhebliche Belastung für die Tiere dar und sollte deshalb mit Sorgfalt vorgenommen werden. Nachfolgend finden Sie einige Tipps für den Ziegen-Transport in der Praxis:
 

Fahrzeug

Für den (privaten) Transport von Ziegen werden gängigerweise (Klein-)Viehanhänger genutzt. Beispiele solcher Gefährte finden Sie in der Rubrik Ziegenbedarf. An vielen Orten können solche Anhänger auch gemietet werden.
Der Einsatz eines Viehanhängers bedingt ein genügend starkes Zugfahrzeug mit einer verkehrssicheren Anhängerkupplung. Gebremste Anhänger gelten als sicherer. Zudem ist eine Antischlingerkupplung vor allem für längere Strecken sehr empfehlenswert.

Fahrstil

Vor allem bei Anhängertransporten ist eine ruhige Fahrweise äusserst wichtig. Passen Sie das Tempo dem Transport an und planen Sie genügend Zeit ein. Hektik ist am Steuer eines Tiertransports generell unerwünscht. Ruckartige Fahrten sind für die Fahrgäste im Anhänger ein Graus und bergen erhebliche Verletzungsgefahren.


Licht

Ziegen laufen (wie wir) nicht gerne in die Dunkelheit. Da Tageslicht nur bei wenigen Transportern sichergestellt werden kann, sollte idealerweise eine Innenbeleuchtung eingebaut werden. Diese kann z.B. via Anhängersteckdose am Zugfahrzeug gespiesen werden. Eine Alternative bilden batteriebetriebene Lampen.

Luft

Im Transportraum muss genügend Frischluft vorhanden sein. Gerade im Sommer kann es unter dem Dach sehr heiss werden. Bei den gängige PKW-Anhängern mit Plane sind deshalb die nötigen Lüftungsöffnungen einzubauen.
Zugluft muss aber unbedingt vermieden werden. Ansonsten sind Ihre Tiere nach dem Transport krank!


Boden

Der Boden des Transporters muss mit Einstreu ausgelegt werden. Dieser nimmt den Urin und Kot auf. Damit die Tiere auf der Fahrt nicht ausgleiten, sollte der Boden rutschfest ausgestaltet sein. Dazu kann ein alter Teppich beste Dienste leisten. Sofern er keine Gummibeschichtung hat, kann das Verrutschen mit Klebeband verhindert werden.


Gerüche

Die Anwesenheit bekannter Personen beim Verladen beruhigt die Tiere. Ebenso sind bekannte Gerüche (z.B. sauberes Einstreu aus dem Stall) für das ruhige Einsteigen hilfreich.


Dauer

Tiertransporte stellen eine Belastung für die Ziegen dar und sollten deshalb auf das erforderliche Minimum beschränkt werden. Das Tierschutzgesetz sieht eine maximale Fahrzeit von sechs Stunden vor. Um die Durchführung von Kontrollen zu erleichtern, muss der Fahrer die Fahrzeit schriftlich festhalten.


Ziegen-Training

Tiere, die Transportfahrten von jung auf kennen, sind leichter zu transportieren. Umgekehrt benötigen Tiere, die selten auf Reisen gehen, deutlich mehr Geduld.

Ausführliche Praxistipps zum Transport von Schafen und Ziegen finden Sie in der Ausgabe 19/08 der Zeitschrift Schafzucht, dem Magazin für Schaf- und Ziegenhalter.