Wesen und Eigenart

Je schlechter das Wetter ist, desto weniger wird gefressen. Nasses Gras ist nicht beliebt.

Ziegen sind neugierig, intelligent und mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein ausgestattet. Diese macht ihre Haltung zu einer interessanten und steten Herausforderung. Man sollte sich nie zu sicher fühlen, dass gewohnte Abläufe jedes Mal funktionieren. Denn Ziegen immer für eine Überraschung gut!


 

Ausgeprägter Geschmacks- und Geruchssinn

Ziegen haben einen ausgeprägten Geschmacks- und Geruchssinn. Neben der Reichschleimhaut dient auch das sog. jacobsonsche Organ zur Analyse von Gerüche. Dabei handelt sich um einen kleinen Kanal hinter den Schneidezähnen im Gaumen bis zur Nasenhöhle. Die Geruchsaufnahme mit dem jacobsonschen Organ (sog. Flehmen), ist am geöffneten Maul und an der gehobenen Kopfhaltung erkennbar.

Ziegen können süss, sauer, salzig und bitter unterscheiden. Gegenüber Bitterstoffen und pflanzlichen Gerbstoffen (Tanninen) haben Ziegen eine erhöhte Toleranz, weshalb zum Beispiel Tannenäste gerne verzehrt werden. Eine besondere Vorliebe besteht für alles Salzige. Salz- und Minerallecksteine sind deshalb nicht nur gesund, sondern auch sehr beliebt.

Ziegen sind Fluchttiere und deshalb stets auf der Hut. Dank ihren horizontalen Pupillenschlitzen verfügen sie über ein weites Gesichtsfeld und damit eine ausgezeichnete Rundumsicht (ca. 270°). Die hauptsächlich vertikal erfolgende Verengung der Pupille ermöglicht der Ziege auch an sonnigen Tagen gute Sichtverhältnisse. Ziegen können Farben erkennen. Das Farbsehvermögen der Ziegen ist aber gegenüber demjenigen der Menschen reduzierter und weniger intensiv.


 

Lernfähig und wählerisch

Das Forschungsinstitut für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere (FBN) in Dummerstorf untersuchte das visuelle Lernvermögen von Nutztieren mit Hilfe von Zwergziegen. Danach regieren Ziegen auf primäre Verstärker in Form einer Belohnung wie auch auf sekundäre Verstärker (Ton) und eine Kombination von beiden. Sie können sogar ähnliche Symbole zuordnen (sog. "Transferaufgaben"). Nach den Beobachtungen des Forschungsinstituts kann das Meistern von Lernaufgaben das Wohlbefinden der Tiere steigern.

Der ursprüngliche Lebensraum der Vorfahren unserer Hausziegen ist das Hochgebirge. Ziegen sind deshalb wahre Kletterkünstler und erreichen für andere Tiere unerreichbare Futterstellen. Auch die Ruheplätze werden bevorzugt in einer erhöhten Position gesucht. Um ein natürliches Verhalten zu gewährleisten brauchen unsere Hausziegen genügend Klettermöglichkeiten und Liegebretter.

Die Beweglichkeit macht sie zu wahren Ausbruchskünstlern. So vermag eine Ziege nicht nur behände zu klettern, sondern auch aus dem Stand bis 1.5 Meter zu springen. Diesem Umstand ist bei der Umzäunung genügend Rechnung zu tragen. Ziegen können auch problemlos auf die Hinterbeine stehen oder auf Bäume klettern, um an die schmackhaftesten Blätter zu gelangen. Namentlich Fruchtbäume sind entsprechend gut zu schützen.

Ziegen sind keine reinen Raufutterfresser wie zum Beispiel Rind oder Schaf, die sich hauptsächlich von Gras ernähren. Je grösser das Nahrungsspektrum ist, desto wählerischer wird die Ziege. Sie selektiert ganz gezielt. Bevorzugt werden Blätter als Nahrung. Auf einer Weide werden deshalb zunächst ungeschützte Bäume und Sträucher „bearbeitet“, wobei junge Triebe, Blüten und Zweige vorzugsweise gefressen werden. Gerne wird auch die Rinde abgeschält, v.a. bei Apfel- oder Tannenbäumen. Sind keine Blätter vorhanden, so werden in der Regel Kräuter und Leguminosen dem Gras vorgezogen.


Freigeister unter den Herdetieren

Der ursprüngliche Lebensraum der Vorfahren unserer Hausziegen ist das Hochgebirge. Ziegen sind deshalb wahre Kletterkünstler und erreichen für andere Tiere unerreichbare Futterstellen. Auch die Ruheplätze werden bevorzugt in einer erhöhten Position gesucht. Um ein natürliches Verhalten zu gewährleisten brauchen unsere Hausziegen genügend Klettermöglichkeiten und Liegebretter.
Die Beweglichkeit macht sie zu wahren Ausbruchskünstlern. So vermag eine Ziege nicht nur behände zu Klettern, sondern auch aus dem Stand bis 1.5 Meter zu springen. Diesem Umstand ist bei der Umzäunung genügend Rechnung zu tragen. Ziegen können auch problemlos auf die Hinterbeine stehen oder auf Bäume klettern, um an die schmackhaftesten Blätter zu gelangen. Namentlich Fruchtbäume sind entsprechend gut zu schützen.

Ziegen sind keine reinen Raufutterfresser wie zum Beispiel Rind oder Schaf, die sich hauptsächlich von Gras ernäheren. Je grösser das Nahrungsspektrum ist, desto wählerischer wird die Ziege. Sie selektiert ganz gezielt. Bevorzugt werden Blätter als Nahrung. Auf einer Weide werden deshalb zunächst ungeschützte Bäume und Sträucher „bearbeitet“, wobei junge Triebe, Blüten und Zweige vorzugsweise gefressen werden. Gerne wird auch die Rinde abgeschält, v.a. bei Apfel- oder Tannenbäumen. Sind keine Blätter vorhanden, so werden in der Regel Kräuter und Leguminosen dem Gras vorgezogen.


Starke Rangordnung 

Ziegen leben auch in stärkeren Rangordnungen wie die Schafe. Dementsprechend ist die Auseinandersetzung um die Vormachtstellung härter. Die Hierarchien werden mit Drohgebärden und Kampf ausgefochten. Laufstall und Futterstationen sind mit Blick auf das Hierarchieverhalten baulich derart auszugestalten, dass auch Tiere mit niederem Rang genügend Futter und Ruhe finden. Die festen Rangordnungen haben zudem zur Folge, dass die Eingliederung neuer Ziegen nur selten völlig reibungslos erfolgt. Bestandesveränderungen führen meist zu Unruhe und Aggressionen unter den Tieren. Aus diesem Grund ist eine hohe Herdenstabilität anzustreben. Umgruppierungen der Herde sollten nicht ohne Not vorgenommen werden. Die Bestandesergänzung durch eigene Nachzucht ist dem Zukauf weiblicher Ziegen vorzuziehen.