Ziegen-Fragen (15)


Wie hoch können Ziegen springen?


Fragen und Antworten:

Wie hoch können Ziegen springen?

Ziegen sind beachtliche Sprung- und Kletterkünstler. Die entsprechenden Fähigkeiten variieren allerdings je nach Rasse und sind letztlich auch von Tier zu Tier verschieden. So ist zum Beispiel das grosse Euter einer leistungsstarken Milchziege für einen hohen Sprung nicht förderlich. Zwergziegen gelten hingegen trotz ihrer bescheidenen Grösse als sehr sprungfreudig. Peter Schöpfer hält in seinem Buch "Freude mit Zwergziegen" die interessante Beobachtung fest, dass "Springer" wie "Meckerer" ihre "Talente" vererben. Eine gewisse Vorstellung über das Springpotential lässt sich aus dem Zaunbau ableiten. So lautet eine weitverbreitete Empfehlung, dass Ziegenzäune ohne Strom mindestens 1.50 hoch sein sollten, wenn sie weitestgehend ausbruchsicher sein müssen. Daraus lässt sich folgern, dass ein Sprung von 1.40 m - je nach Ziege und Attraktivität des Futters auf der anderen Seite - durchaus drin liegt. Dass es unter den Ziegen auch Ausnahmekünstler gibt, die es sogar noch höher schaffen, ist damit aber natürlich nicht ausgeschlossen. So ist von Ziegen zu lesen, die gar 1.60 aus dem Stand überspringen!

Wo kann mein türkischer Bekannter 600 Ziegen kaufen?

Frage: Ein Bekannter von mir, der in der Türkei lebt, möchte gerne 500-600 weisse Saanenziegen kaufen. Ist diese Rasse bei uns erhältlich und wo könnte man die Tiere beziehen?

Antwort: Die Saanenziegen sind weltweit stark verbreitet. Sie haben ihren Ursprung in der Schweiz und sind auch hier erwerbbar (Kontakte wie Inserate, Ziegenschauen, Ziegenzuchtverbände). Allerdings wird es nicht möglich sein, 500 Ziegen auf einen Schlag zu kaufen. Es gibt insgesamt lediglich rund 8000 Saanenziegen, die in der Schweiz im Herdebuch eingetragen sind. Die überwiegende Mehrheit der Schweizer Ziegenbetriebe hat unter 100 Tiere. In anderen Ländern wie Frankreich oder Holland gibt es hingegen Ziegenfarmen mit über 1000 Tieren. Es ist davon auszgehen, dass dort auch grössere Tierzahlen erworben werden können.
Sollte Ihr Freund mit den Ziegen einen eigenen Betrieb aufbauen wollen, wäre ihm aber ohnehin zu raten, mit einer deutlich geringeren Zahl zu beginnen und danach durch Eigenzucht die Herde auszubauen.

Was ist zu tun, wenn die Wäsche nach Nachbars Ziegen riecht?

Frage: Unser Nachbar hält in einer Wohnsiedlung drei Ziegen. Der Ziegengeruch luftet direkt auf unseren Balkon und wir können uns wegen des starken Geruchs nicht auf dem Balkon aufhalten. Unsere Wäsche können wir ebenfalls nicht draussen trocknen und Fenster müssen geschlossen bleiben. Darf der Nachbar Ziegen halten, so dass die anderen Nachbarn dadurch in der Freizeit eingeschränkt sind? Was kann der Ziegenhalter gegen den Gestank tun?

Antwort: Der Ziegenhalter hat die Verantwortung, dass seine Nachbarn nicht übermässig durch Lärm oder Gestank belästigt werden. Dies gilt besonders in Wohngegenden. Nimmt er diese Verantwortung nicht wahr, kann er nachbarrechtlich dazu angehalten werden.
Ziegen können durchaus ohne Geruchsbelästigung gehalten werden. Denn nicht sie sind verantwortlich für die Beeinträchtigung, sondern ihre Halter. Was lässt sich also tun?

1. Pflege des Ziegengeheges: Wenn sich die Tiere immer in demselben Gehege aufhalten, muss der Ziegenhalter für die Säuberung besorgt sein. Mit Rasenmäher, Rechen und Besen ist der Ziegenkot in regelmässigen Abständen zu entfernen. Geputzt werden muss natürlich auch der Stall/Unterstand.

2. Anpassung der Tierzahl: Übernutzte Flächen sind nicht tiergerecht und verursachen eine Geruchsbelästigung der Nachbarn. Wenn zu viele Tiere auf einem Gelände sind, dann nützt auch die vorgenannte Pflege nur noch beschränkt.

3. Abtransport des Ziegenmistes: Ein Misthaufen ist ein Hort für ungünstige Gerüche. In einer Wohngegend sollte deshalb darauf geachtet werden, dass der Mist regelmässig abgeführt wird, zum Beispiel zu einem Bauernbetrieb oder zur Kompostanlage.

4. Verzicht auf Bockhaltung: Ziegenböcke verbreiten in der Brunstphase im näheren Umfeld einen üblen Geruch. Gerade in engen Verhältnissen einer Wohnsiedlung sollte deshalb auf die Bockhaltung verzichtet werden.

Wenn diese Grundsätze beachtet werden, sollten der Geruch der Ziegen für Sie als Nachbarn lediglich bei sehr ungünstiger Witterung wahrnehmbar sein.

Wo melde ich den Fund einer toten Ziege am Wanderweg?

Frage: Gestern auf einer Wanderung im Urnerland haben wir eine tote Ziege mit Ohrmarke gesehen. Die Ziege war neben einem selten bewanderten Weg. Wo kann ich die Ohrmarkennummer melden?

Antwort: Die Ohrmarke der Tierverkehrsdatenbank (TVD) dient der individuellen Kennzeichnung der Ziege. Die Nummer auf der Marke wird aber nicht zentral registriert (im Gegensatz zum Rindvieh). Die Halter sind vielmehr verpflichtet, ihre Ziegen und ihre Bewegungen mit den zugehörigen TVD-Nummern auf Papier zu erfassen.
Aus diesem Grund können Sie die Ohrmarkennummer nicht einer zentralen Stelle melden, die dann ihrerseits den Eigentümer benachrichtigen könnte. Ich würde Ihnen deshalb raten, der Gemeinde(verwaltung) am Fundort eine kurze Mitteilung über die Fundstelle zusammen mit der Ohrmarken-Nummer zu machen. Es ist davon auszugehen, dass dort bekannt sein sollte, wer seine Ziegen in der Gegend des Fundorts weiden lässt. Sollten es mehrer Ziegenhalter sein, erleichtert die Nummer die Nachfrage.

Warum hat die Ziege ein einseitig ausgebildetes Euter?

Frage: Bei uns hat ein junges Mädel einen kleinen Gnadenhof, was ich grundsätzlich sehr gut finde. Sie hält zwei Ziegen und zwar ein Muttertier und dessen Sohn. Die Ziege ist nicht trächtig, war es in der Vergangenheit auch nicht. Die Ziege wird ein Mal am Tag gemelkt (was ich persönlich zu wenig finde) wie gesagt, kenne mich da auch nicht aus. Ich habe auch schon mit dem Mädel gesprochen und sei meinte das wäre normal und dieser Euter auch.

Antwort: Das Euter scheint tatsächlich missgebildet. Wenn ich es auf den Bildern richtig erkennen kann (Sie sind etwas unscharf bei uns angekommen), ist die eine Hälfte deutlich grösser wie die andere. Dies kann angeboren sein oder aber auch vorkommen, wenn die Mutterziege nur ein Lamm (Einling) bekommen hat und das Kitz zudem (zu) lange gesaugt hat bzw. zu lange nicht abgesetzt wurde. Dann bildet sich das Euter einseitig aus. Der Ungemach nicht genug, scheint das Euter - neben der Einseitigkeit - insgesamt ungünstig gewachsen. Es ist schlecht aufgehängt an der Bauchwand, sehr tief hängend und zu stark gespalten.
Wenn nur die Missbildung und keine Erkrankung vorliegt, die vom Tierarzt festzustellen wäre, lässt sich wohl nicht viel unternehmen. Es wäre sicherlich eine Entlastung für die Ziege, wenn sie trockengestellt würde, d.h. nicht mehr gemolken würde. Die Milch reduziert sich ohnehin, wenn die Ziege nicht mehr gedeckt wird. Letzteres würde ich auch unterlassen, damit sich die schlechte Euter-Veranlagung nicht auf weitere Ziegen überträgt.

Kann eine Mutterziege fünf Lämmer säugen?

Frage: Ich habe 3 Ziegen. Vor zwei Tagen hat die eine Ziege zum ersten Mal gelammt: 1 weibl. Kitz. Alles ist gut gegangen, die Kleine hat sofort getrunken. Heute in der Nacht haben die beiden anderen (erfahrenen) Ziegen gelammt. Die eine einen 2er, die andere einen 3er Wurf. Jetzt gibt es ein Problem. Alle 5 trinken bei der 3fach Mami. Die andere lässt niemand ran. ich hab sie schon angebunden und das Kitz hingehalten. Aber die Kitze drehen den Kopf weg und sie lässt sich nicht anfassen. Aber 5 zu säugen, wird wohl zuviel sein, oder?

Antwort: Bei fünf Kitzen ist die Gefahr tatsächlich recht gross, dass nicht genügend Milch für eine gesunde Entwicklung aller Tiere vorhanden ist. Es ist demnach weiterhin Überzeugungsarbeit gefragt, damit die andere Ziege ihren Nachwuchs doch noch annimmt. Notfalls müssten Sie die Milch abmelken und den Lämmern zuführen (vgl. http://www.ziege.ch/ziegenhaltung/ziegenaufzucht/index.html).

Soll ich noch zwei Ziegen auf meiner Pferdeweide unterbringen?


Frage: Als absoluter Ziegenneuling habe ich einige Fragen, um fest zu stellen, ob Ziegenhaltung für uns überhaupt in Frage kommt. Ich hoffe, dass Sie mir weiterhelfen können. Wir haben zwei Pferde und unsere Weiden haben recht viel "Unkraut". Es handelt sich vor allem um Ampfer, Brennesseln, Hahnenfuss und in einigen Teilen auch Schachtelhalm. Meine generelle Frage ist, ob Ziegen solche Unkrautvernichter sind und diese Pflanzen überhaupt fressen (dürfen?) oder, ob sie genau so gut erstmal das Gras fressen und wenn nichts mehr da ist auch diese Pflanzen anrühren. Würde sie auch Geilstellen der Pferde mit abfressen? Wie sieht es mit der Haltung im Winter aus? Unsere Pferde leben im Winter im Offenstall mit Paddock und z.T. befestigten Wegen zum Bachlauf als Tränke. Außerdem lassen wir einen kleinen Teil zur Matschkoppel werden. Könnten die Ziegen auch mit im Matsch laufen und aus dem Bach trinken? Wie viel Heu muss ich für zwei Ziegen bei alleiniger Heufütterung im Winter rechnen? Würden die auch das "Pferdeheu", also spät bis sehr spät geschnittenes Heu fressen, oder sollten wir besser früher geschnittenes Heu verfüttern? Wie ist das mit dem Mist? Kann ich den genau wie bei den Pferden verrotten lassen und dann in den Garten fahren, oder muss ich mit vermehrtem Unkrautwuchs oder sogar möglicher Krankheitsübertragung o.ä. rechnen? Mein Mann hat von einem Arbeitskollegen Ziegen angeboten bekommen, die im Winter nur einen Minimalunterstand hatten. Also Boden, Dach und zwei Wände mit Einstreu, gerade so groß, dass es für zwei bis drei Ziegen reicht. Wäre so was ok, oder ist es sinnvoller einen festen Stall zu haben mit Betonboden und Einstreu, Futterplätzen, Schlafplätzen Ich würde mich freuen, wenn Sie mir meine Fragen beantworten.

Antwort: Ziegen und Pferde verstehen sich auch auf der Weide gut und können deshalb problemlos gleichzeitig gehalten werden. Ein Grund für die gemeinsame Haltung ist gerade die von Ihnen angestrebte bessere Beweidung der Flächen. Ziegen sind gute Weidepfleger, wenn auch natürlich keine Rasenmäher. Als Feinschmecker wenden sich zunächst den beliebtesten Kräutern zund Gräsern zu. Interessanterweise können die Präferenzen durchaus verschieden sein. Ampfer wird gefressen. Auch Schachtelhalm ist für Ziegen verträglich. Hahnenfuss ist hingegen in grösseren Mengen für Ziegen giftig. Brennnesseln sind zwar gut verträglich. Sie werden aber unterschiedlich aufgenommen, wobei auch der Wachstumsstand offenbar einen Einfluss hat. In jeden Fall lieben Ziegen die getrockneten Brennnesseln.
Ziegen können gut aus dem Bach trinken. Der Matsch ist hingegen ein Problem. Wenn sie sich zu lange darin aufhalten müssen, besteht die Gefahr von Klauenerkrankungen.
Ziegen sollten unseres Erachtens zumindest von Oktober bis April einen Zugang zu einem geschlossenen Stall haben, der eingestreut ist (ausser auf den Liegeflächen). Es ist allerdings so, dass Ziegen teilweise auch ganzjährig im Offenstall gehalten werden. Robuste Tiere und Rassen können dies verkraften. In diesem Fall muss der Unterstand (wie der Stall) sauber, trocken und windgeschützt sein. Er sollte eine genügende Grösse haben, damit sich die Tiere in regnerischen Tagen und im Winter bewegen können, ohne im Wetter zu stehen. Die Tiere müssen zudem an diese Haltungsform gewöhnt werden, d.h. eine Umstellung sollte nicht erst im Herbst oder gar Winder stattfinden.
Wir gehen von einer Heumenge von rund 500kg pro Ziege und Jahr aus. Der erste Schnitt wird wesentlich besser gefressen wie spät geschnittenes Heu (vgl. auch http://www.ziege.ch/ziegenhaltung/ziegenfutter/index.html). Bei Letzterem muss mit mehr Ausschuss und dadurch mit einem höheren Bedarf gerechnet werden.
Den Mist können sie problemlos verrotten lassen. Er gibt sehr guten Dünger für Ihren Garten. Er weist im Vergleich zum Dung anderen Tierarten einen höheren Nährstoffgehalt auf.

Warum schälen sich die Hörner meiner Ziegen?

Frage: Ich habe seit einem halben Jahr zwei Burenziegen. Leider fällt mir auf, dass sich auf einmal das Horn verändert. Es bricht seitlich auf bzw. es schaut aus, ob sich dass Horn schält oder ob sich die äussere Schicht löst. Können sie mir sagen, ob es eine Hornkrankheit oder Mangelerscheinungen gibt die das Horn angreifen?

Antwort: Bei Jungziegen ist es durchaus normal, dass im Rahmen des Wachstums nach den ersten Lebensmonaten die äusserste Hornschicht abblättert.


Wie lange werden Ziegen in der Bio-Haltung gehalten?

Frage: Mich interessiert, wie lange Ziegen ungefähr in der Bio-Zucht gehalten werden. Ich habe nur herausgefunden, dass sie in Intensivhaltung ca. 4-5 Jahre alt werden und dann geschlachtet werden.

Antwort: Richtlinien zur Nutzungsdauer von (Milch-)Ziegen in der biologischen Ziegenhaltung bestehen unseres Wissens nicht.
Die Nutzungdauer von Milchziegen liegt zwischen 4-8 Jahren. Die vier Beratungsstellen Bioland-Beratung, Beratung Argerechtt Tierhaltung e.V., Bio Austria und FiBlL gehen in einem gemeinsamen Managementleitfaden zur Milchziegenhaltung im Biobetrieb von einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von fünf Jahren für Ziegen und von drei Jahren für Böcke aus.


Kann der Bock die Ursache für Fehlgeburten sein?

Frage: Ich hätte mal eine frage und zwar habe ich WDE und BDE Ziegen und einen Bock. Der läuft seit August bei der Herde. Wann müsste ich ihn wieder weg tun ? Und ich hatte jetzt 3 Ziegen mit einer Fehlgeburt. Kann das auch am Bock liegen ?

Antwort: Der Bock sollte zwischen Oktober und Dezember rund vier Wochen mit der Herde mitlaufen. Dann ist die Deckquote meist 100 Prozent.
Dass der Bock die Ursache für die zahlreichen Fehlgeburten ist, lässt sich zwar nicht völlig ausschliessen. In den meisten Fällen werden Aborte aber durch Infektionen hervorgerufen (Chlamydien, Coxiellen, Brucellen, etc.). Sie sollten deshalb Aborte unbedingt vom Tierarzt untersuchen lassen, damit eine gezielte Behandlung eingeleitet werden kann. Eine rasche Klärung ist auch für Sie wichtig, da manche Erreger für den Menschen gefährlich sein können. In der Schweiz sind Aborte bei Klauentieren gegenüber dem Veterinäramt meldepflichtig.

Was geschieht bei einer Kreuzung zwischen Buren- und Milchziegen?

Frage: Ich wollte mal fragen, ob man auch WDE oder BDE-Ziegen mit einen Burenbock kreuzen kann oder wie wäre die Milchleistung dann?

Antwort: Die Frage ist berechtigt. Wer verschiedene Rassen kreuzen will, sollte dies immer gezielt tun, damit er nicht unerwünschte Resultate erhält. Wer die Milch der Ziegen nutzen und verarbeiten will, sollte auf die von Ihnen darstellte Kreuzung verzichten. Denn durch die Deckung einer Milchziege mit einem Burenbock sinkt die Milchleistung der Nachkommen. Wenn Sie hingegen das Ziegenfleisch im Fokus haben, ist die Kreuzung durchaus sinnvoll. Weibliche Kreuzungsziegen aus Buren- und Milchziegen gelten als ausgesprochen fruchtbar, vital und als gute Mütter für die Fleischziegen. Die Kreuzung von Burenböcken mit Milchziegen wird demnach vorgenommen, um vollfleischige Kreuzungslämmer zu erzeugen. Der Buren-Gen-Anteil liegt bei der ersten Kreuzung bei 50%, bei der zweiten bei 75% und bei der 5. Kreuzung bereits bei rund 97%.

Was soll ich tun, wenn meine Ziege kein Winterfell bekommt?

Frage: Ich hab zwei Zwergziegen. Die eine Ziege hat schon ein Winterfell und die andere gar nicht. Was was soll ich tun?

Antwort: Das Unterhaar der Ziegen wächst im Herbst als Kälteschutz. Je nach Temperatur wird das Haar mehr oder weniger dicht. Die Stärke des Haarwachstums kann zudem sich auch zwischen Ziegen derselben Rasse deutlich unterscheiden. Sollte das Haarwachstum aber ungewöhnlich schwach sein, ist stets zu prüfen, ob ein gesundheitliches Problem besteht. Denn ein ungenügendes Haarwachstum kann auf ungenügende Ernährung, Mangelzustände oder Wurmbefall zurückzuführen sein.

Brauchen unsere Ziege eine Wärmelampe?

Frage: Seit 1 Jahr haben wir 4 Poitevine Ziegen, 2 oder 3 davon müssten nun trächtig sein. Ein Bock hat sie im vergangenen Jahr November belegt. Wir sind quasi noch Ziegen-Besitzer-Einsteiger...Zur Zeit haben wir abends/nachts ca. 12 - 14 Grad minus und wir haben zunehmen ein komisches Gefühl, es könnte unseren Ziegen nun doch zu kalt sein, da sie vorrübergehend in einem gut ausgebauten Bauwagen untergebracht sind. Der Bauwagen ist innen mit Holz verkleidet, es ist eine Holzetage zum schlafen montiert und der Stall ist mit Stroh und Einstreu gut ausgestattet. Vor dem Bauwagen stehen den Ziegen ca. 2500 qm Auslauf zur Verfügung.
Unsere Ziegen bekommen 2 mal am Tag lauwarmes Wasser zum Trinken, Heu, Karotten und etwas Kraftfutter. Morgens bevor es zu Fressen gibt zittern sie etwas, danach ist es weg und wir überlegen nun, ob es gut ist, vorrübergehend eine Wärmelampe (100Watt) mit einer Batterie 12V 60A im Bauwagen zu montieren, damit es ein klein wenig Wärme abstrahlt. Wie ist Ihre Meinung dazu? macht das mit der Wärmelampe Sinn oder haben Sie evtl. eine andere Idee?

Antwort: Uns scheint, Sie machen alles richtig! Für die Ziegen sind die tiefen Temperaturen sicher unangenehm. Sie werden es aber - wenn sie gesund sind - durchstehen. Dies gilt gerade auch für Poitevine-Ziegen, die als robust gelten. Wie auf der Forumsseite schon festgehalten, ist es vor allem wichtig, dass der Stall trocken und ohne Zugluft, das abgegebene Wasser nicht zu kalt oder gar gefroren und genügend Raufutter und Einstreu vorhanden ist. Auf eine gute Luftqualität im Stall ist gerade im Winter ebenfalls besonders zu achten. All dies scheint Eure Unterbringung zu gewährleisten!
Auf die Installation einer Wärmelampfe würde ich verzichten. Sie bringt für Lämmer in einer abgegrenzten Box etwas, vor allem wenn sie geschwächt sind. Für erwachsene Tiere sind sie aber wenig geeignet. Auf andere aktive Wärmequellen würde ich bei gesunden Tieren ebenfalls verzichten. Die Tiere können sich in einem gewissen Ausmass auf die Kälte einstellen. Starke Temperaturschwankungen (draussen und drinnen) verhindern dies und erhöhen die Anfälligkeit und das Leiden. Je nach Wandstärke des Bauwagens liesse sich für künftige Winter allenfalls überlegen, ob Ihr die Wände stärker isolieren wollt. Eine solche Massnahme kann einiges dazu beitragen, dass die Temperaturen in der Nacht in vernünftigem bzw. für die Ziegen gut erträglichen Rahmen bleiben.

Gibt es ein Mittel, damit sich die Milchmenge erhöht?

Frage: Unsere Ziege hat 2 Junge geboren. Gibt es ein Mittel (natürlich oder medizinisch), damit die Milchmenge sich erhöht (milchfördernd)?

Antwort: Im Normalfall reicht die Milchmenge für zwei Zicklein problemlos. Wichtig ist, darauf zu achten, dass die Mutterziege genügend und qualitativ gutes Futter erhält. Kraftfutter in vernünftigem Masse hilft ebenfalls, die Milchproduktion zu unterstützen.
Ist die Milchleistung einer Mutterziege im Ausnahmefall zu gering, entwickeln sich die Zicklein nur langsam, bekommen ein struppiges Fell und sind krankheitanfällig. Wichtig ist, dass in einem solchen Fall die Zicklein rasch zusätzlich mit Milchaustauscher oder der Milch anderer Ziegen getränkt werden. Meist genügt es, wenn dies 1x im Tag geschieht.

Haben Ziegen oben und unten Zähne?

Ich habe eine scheue Frage: Haben Ziegen oben und unten Zähne oder haben sie nur unten? Ich hatte heute eine Diskussion mit einer Kollegin.

Antwort: Die zweite Annahme trifft zu: Ziegen haben im Unterkiefer 8 Schneidezähne und im Oberkiefer nur eine Kauplatte.



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